Klimafolgenaufwand 2016

Der Klimafolgen-Aufwands-Bericht (KFA) zeigt die Aufwände im Stadtgebiet Wetter (Ruhr),

  • die zur Schadensbehebung extremer Wetterereignisse und
  • die durch Anpassungsmaßnahmen an die Klimaerwärmung und
  • die durch Flüchtlinge aufgrund extremer Wetterereignisse in 2016 mindestens entstanden sind.

    Dabei handelt es sich um die nachweisbaren Aufwände. Die tatsächlichen Aufwände bleiben eine Dunkelziffer, weil deren Erhebung zu aufwändig wäre. Da selbst die ermittelbaren Mindest-Aufwände der Klimaerwärmung in Deutschland nicht ermittelt werden, setzt die Lokale Agenda 21 Wetter ihre Berichtsreihe mit dem vorliegenden 4. KFA-Bericht fort. Ziel des Berichtes ist es, das Bewusstsein für die Entwicklung und die Höhe des Klimafolgen-Aufwandes zu schärfen. Wir hoffen, damit einen Beitrag zum Klimaschutz durch bewussteren Umgang mit Energie zu leisten.

    Der ehrenamtliche Aufwand der Feuerwehr lag bei 54 Stunden. Damit lag dieser nur bei rund 10% des Vorjahres. In Wetter war also wenig los, zum Glück. Dennoch liegt der Gesamtaufwand mit 317.000 € rund 60% über dem des Vorjahres. Grund dafür ist die erstmalige Datenbereitstellung der Schadenaufwände für Sturm/Hagel- und Elementarschäden des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) speziell für Wetter (Ruhr).

    Bei den Aufwänden für die Flüchtlinge wurde, wie im Vorjahre, wieder ein symbolischer Aufwand in Höhe von 1.000 € berücksichtigt. Die Bundesregierung ist weiterhin nachvollziehbar untätig geblieben und hat keine Anstrengungen zur Ermittlung der Fluchtursachen unternommen.
    Zu den erstmals erhobenen Aufwand bei der Landwirtschaft kann leider keine einheitliche Aussage gemacht werden, da sich lediglich fünf Landwirte/Imker an der Umfrage der lokalen Agenda 21 beteiligt haben und sich daraus kein einheitlicher Trend abgezeichnet hat.

    Erfreulich ist, das mit der Radarklimatologie seit 2016 eine radargestützte verbesserte räumliche Erfassung von Extremniederschlägen in Deutschland mit hoher Auflösung zur Verfügung steht. Damit wird eine Anregung umgesetzt, die wir im KFA 2014 erstmals formuliert hatten.

    Demgegenüber steht die katastrophale Entwicklung beim Gesetzgeber. Auch bei der Gesetzesvorlage zur Novellierung des EEG 2016 stehen wieder nur Kosten drin. Der Nutzen wird nicht in Euro ausgewiesen. Der Zubau erneuerbarer Energien wird durch ständige Novellierungen des erneuerbaren Energien-Gesetzes (EEG) zurück gefahren, anstatt diese weiter zu befördern und damit die Klimaveränderung zu verlangsamen und die in diesem Bericht dargestellten Aufwände in den Folgejahren zu minimieren.

    Das letztjährige Fazit verschärft sich: Es werden nicht nur die Risiken der Klimaerwärmung bei der Beratung von Gesetzen ausgeblendet. Auch werden die Ursachen der Flüchtlingsströme erst gar nicht ermittelt. Mit dieser selbst gewählten eingeschränkten Sichtweise kommen die Landes- und Bundespolitiker ihrer Verpflichtung, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, nicht nach. Anders hingegen die Entwicklung auf der europäischen Ebene. Zumindest die Abgeordneten dort sehen hin, wie Dr. Dietmar Köster uns auf den KFA 2015 zurück gemeldet hat. Die Kosten aufgrund extremer Wetterereignisse wurden ermittelt und lagen den parlamentarischen Beratungen zugrunde. Leider fehlten auch hier die Aufwände der Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen sowie der klimaerwärmungsbedingte Anteil der Aufwände für die Flüchtlinge.

    Konsequenz: Wir in Wetter machen weiter: Wir machen die für uns zuständigen Parlamentarier auf die fehlende Ist-Aufnahme der Klimafolgen-Aufwände aufmerksam. Damit verbunden sollte die Evaluierung der Klimaschutzziele der Bundesregierung sein. Sind diese Ziele noch angemessen? Oder müsste das Ziel nicht eher lauten: Wir stellen so schnell wie möglich auf 100% erneuerbare Energien um – egal zu welchen Kosten – denn alles andere ist heute bereits viel teurer.

 

Klimafolgenaufwandbericht Wetter Ruhr 2016

Details zum Klimafolgenaufwandbericht Wetter Ruhr 2016